Protest gegen aktuelle Kürzungsvorschläge von CDU, SPD, FDP
In den letzten Wochen sind Kürzungsvorschläge seitens CDU, SPD und FDP für den Haushalt 2025/26 bekannt geworden, die eine Reihe von Vereinen und Institutionen empfindlich treffen würden.
Diese Pläne stoßen bei der Vereinten Kultur Hannover auf großes Unverständnis. Nachdem die hannoverschen Kulturschaffenden die Pandemie und die Energiekrise überstanden haben, befinden sich die Kultureinrichtungen und Akteur*innen finanziell bereits aktuell am absoluten Limit. In dieser Situation keine Erhöhung der Zuwendungen zu bekommen, wie ursprünglich im Kulturentwicklungsplan der Stadt Hannover vorgesehen, bedeutet bereits eine praktische Kürzung der Mittel und Möglichkeiten.
Die VereinteKultur und andere Betroffene haben bereits öffentlich zu den Kürzungsplänen Stellung genommen:
- Pressemitteilung Vereinte Kultur
- Pressemitteilung Kulturzentrum Faust und kargah e.V.
- Infos und Offener Brief der Grünen Ratsfraktion
Die Freie Kulturszene Hannovers wird die angekündigten Kürzungen nicht hinnehmen und gemeinsam mit den Bündnispartner*innen aus den Bereichen Jugend und Soziales weiter aktiv dagegen protestieren.
Als erste Aktion werden wir vor der nächsten Sitzung des Kulturausschusses am 15.11.2024 vor dem Rathaus demonstrieren. Kommt zu dieser Demo, zeigt, dass ihr mit den Kürzungen nicht einverstanden seid.
🗓️ 15.11.2024
🕔 13:00 Uhr
📍 Neues Rathaus, Hannover
Ergebnisse bundesweiter Studie zur wirtschaftlichen und sozialen Lage von Kulturschaffenden
Hälfte aller Einkommen an Armutsgrenze, Frauen 15% weniger als Männer
In 2024 hat die Prognos AG im Auftrag des BMWK und der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien eine Studie zur wirtschaftlichen und sozialen Lage von Kulturschaffenden durchgeführt, deren Ergebnisse vor kurzem vorgestellt wurden.
Danach liegt das durchschnittliche Netto-Jahreseinkommen von selbstständigen Kulturschaffenden bei ca. 18.750€, bei der Hälfte der Befragten liegt es unter 15.000€! Das ist genau der Schwellenwert der Armutsgefährdung im Jahr 2022! Auch in der Kultur gibt es einen Gender Pay Gap: Im Durchschnitt verdienen selbstständige Frauen 15% weniger als Männer.
Diese Einkommenssituation wirkt sich natürlich auch auf die Altersvorsorge aus, der monatliche Beitrag zur Rentenversicherung liegt bei durchschnittlich 150€! 93% der Befragten zahlen noch durchschnittlich 145€ in eine private Altersvorsorge ein. 40% der Befragten haben können keine Rücklagen für das Alter bilden, 80% gehen folgerichtig davon aus, dass die Rente im Alter nicht für den Lebensunterhalt ausreichen wird.
Hier liegt ein immenser sozialer Sprengstoff, es droht massive Verarmung im Alter! Die Zusammenfassung der Studie kann hier heruntergeladen werden.
Nachstehend einige "Key facts" aus der Studie in der Übersicht.